my Boo wird 3 Jahre alt!

Zeit für ein kleines Resümee der letzten drei spannenden und ereignisreichen Jahre. Für uns vergingen sie wie im Fluge. Von einer groben Idee zu einem konkreten Produkt und einer tollen Firma! Immer mit Leidenschaft und Überzeugung!

Sommer 2012 in Kumasi, Ghana: Unser guter Freund Niklas läuft durch die Straßen der zentralghanaischen Großstadt und macht eine besondere Entdeckung: Ein Fahrrad mit einem Rahmen aus Bambus. Es sieht toll aus - nach einem Fahrrad mit europäischer Straßenzulassung sieht es  aber noch nicht aus. Egal - eine Idee ist geboren.

Am 01.Dezember 2012 gründen wir die my Boo GbR.  Wir wollen mit my Boo zeigen, dass ein nachwachsender Rohstoff, konkretes soziales Engagement in Ghana, ein innovatives Produkt und auch wirtschaftlicher Erfolg keine Widersprüche sind, sondern ein absolut zukunftsweisender Weg!

Nach einigen Monate voller Recherche, Vorbereitungen und wenig Schlaf  geht es dann im April 2013 endlich das erste Mal nach Afrika.  Eine erste super spannende Erfahrung! Wir besuchen unseren heutigen Partner im Rahmenbau, das Yonso Project, in Ghana. Das Yonso Project hat schon einige Erfahrungen im Bau von Bambusfahrradrahmen sammeln können und besitzt großes Wissen  im Umgang mit dem Rohstoff Bambus.  Das Yonso Project ist zu diesem Zeitpunkt komplett durch Spenden finanziert und hat sich zum Ziel gesetzt die Jugendarbeitslosigkeit im Mampong District zu bekämpfen. Dies geschieht  durch ganz konkrete Maßnahmen, vor allem durch die Vergabe von Schulstipendien für Kinder und Mikrokrediten für junge Frauen.  Schnell sind wir Feuer und Flamme für dieses Projekt, die Menschen, die es zum Leben erwecken und diese wunderschönen Fahrräder aus Bambus. Das Yonso Project ist ziemlich klein, aber gerade dadurch sehen wir sehr transparent den Erfolg der einzelnen Initiativen. Zurück in Kiel ist uns sofort klar das wir dieses Projekt als Partner für unsere Zukunft wollen!

Schon im Vorwege unserer Reise haben wir uns ausführlich Gedanken zu einer möglichen Produktion gemacht. So schön die Rahmen auch sind, die das Yonso Project zu diesem Zeitpunkt eigenständig baut, so weit ist die Qualität auch noch von den Vorgaben und Erwartungen europäischer Fahrradfahrer entfernt. Doch das können und wollen wir ändern. Gemeinsam mit Ingenieuren und Fahrrad­experten entwickeln wir einen sehr detaillierten Produktions­prozess, der eine praktikable Herstellung mit einer gleichbleibend hohen Stabilität vereint. Trotzdem stecken in jedem Rahmen weiterhin knapp 80 Stunden Handarbeit.

Bevor wir im Herbst 2013 zum zweiten Mail nach Ghana fliegen, freuen wir uns  im Frühjahr über den Gewinn des Yooweedoo Changemaker Awards in Kiel. Neben einer finanziellen Unterstützung steht uns das ganze Yooweedoo Team seitdem immer wieder mit Rat und Tat zur Seite und unterstützt uns noch heute! Ein toller Wettbewerb für Gründer sozial und ökologisch nachhaltiger Geschäftsideen. Danke dafür an Christoph, Felix, Philipp, Max und den ganzen Rest von euch!

Im Herbst 2013 geht es dann erneut nach Ghana. Im vorangegangenen Sommer hat das Yonso Project mit unserer Unterstützung ein Werkstattgebäude für den Rahmenbau  gebaut und 10 Mitarbeiter ausgebildet.

Als wir in Accra eintreffen müssen wir uns 4 Tage gedulden, bis alle Rahmenlehren, Tools und Werkzeuge durch den Zoll abgefertigt werden. In den nächsten drei Wochen in Ghana probieren wir voller Neugier und Tatendrang die neuen Werkzeuge aus und sind wahnsinnig froh, dass trotz kleinerer Rückschläge grundsätzlich alles nach unseren Vorstellungen funktioniert. Wir erleben alles mit: Das Schlagen des Bambus', die Auswahl der Rohre, das Anpassen in den Rahmenlehre, das Umwickeln der Verbindungen mit den Hanffasern und das aufwendige Schleifen der Rahmen. Wie beschrieben stecken in einem Rahmen teilweise mehr als 80 Stunden liebevoller Handarbeit. Wir brauchten für unsere ersten Rahmen natürlich noch etwas länger...

Während unserer Reise besiegeln wir einen langfristigen Kooperationsvertrag mit dem Yonso Project und feiern die offizielle Eröffnung des Werkstattgebäudes, gemeinsam mit einem ghanaischen Minister. Parallel findet die  halbjährliche Übergabe der Schulstipendien statt. Ein tolles Gefühl zu sehen, was das Projekt vor Ort bewirkt. Wir besuchen auch einige der Mitarbeiter des Yonso Projects bei Ihren Familien und sehen neben deutlicher Armut auch viel Lebensfreude. Mit großer Motivation geht es daraufhin wieder zurück nach Kiel.

Wieder in Deutschland angekommen warten wir sehnsüchtig auf die erste Lieferung aus Ghana, die wir eigenhändig verpackt und für den Transport vorbereitet hatten. Einige Wochen später ist es dann endlich soweit und wir können die ersten großen Pakete vom Zoll abholen. Unsere Freude ist riesig, als wir das Ergebnis unserer fast einjährigen Arbeit in den Händen halten.

Gemeinsam mit unserem Lackierpartner, der Lackiererei Wrigge arbeiten wir mehrere Monate an der idealen Lackierung und montieren die ersten Prototypen.  Die ersten my Boo Räder sind fertig! Wahnsinn! Nach ausführlichen Testfahrten lassen wir unsere Rahmen natürlich von der Efbe Prüftechnik GmbH auf Herz und Nieren prüfen. Der Beweis! Bambus ist als Material für Fahrradrahmen extrem stabil und bietet gleichzeitig einen tollen Fahrkomfort.

Wieder einige Monate später, wir sind mittlerweile im Co-Working Space der Campus Business Box im Wissenschaftspark Kiel untergekommen und seit dem 01.12.2014 eine GmbH, planen wir mit unserem Team den offiziellen my Boo Verkaufsstart.  Wir planen Modelle, entscheiden uns für Zulieferer und legen Vertriebswege fest. im April 2014 geht es mit einem tollen Opening-Event in Kiel los.

Seit dem Tag des Verkaufsstarts hat sich viel getan. Wir betreiben mittlerweile eine eigene Manufaktur für unsere Bambusrahmen in Kiel. Dort werden alle Bambusräder von Dennis, Annika und Carsten montiert. Allesamt ausgebildete Zweirad­mechaniker. Unser Team ist auf 7 Mitarbeiter am Standort Kiel angewachsen. Das Team in Ghana wächst ebenfalls konti­nuierlich und die Qualität der Rahmen hat sich auf einem wunderbaren Niveau verstetigt. Trotzdem versuchen wir alles, um unsere my Boos weiter zu optimieren.

Über 70 Fachhändler  vertreiben mittlerweile unsere Räder in verschiedenen Ländern in Europa. Niederlande, Italien, Schweiz, Österreich, Dänemark, Schweden... Wer hätte das vor drei Jahren gedacht?

Wir sind ausgesprochen dankbar und glücklich für die vielen helfenden Hände. Wir sind unseren Geschäfts­partnern und Kunden dankbar, dass sie my Boo zu einem Erfolg haben werden lassen! Und wir sind unserem tollen Team dankbar, das aufopferungsvoll und mit viel Leidenschaft, aber auch Sachverstand, an den großen und kleinen Herausforderungen arbeitet. Danke!

Auf die nächsten Jahre!

Maximilian & Jonas

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